Reisetour Norditalien vom Gardasee bis Venetien
Die Herbstferien in Bayern 2017 vom 30.10.-03.11.2017. Eine Planung musste her, gerne wollten wir wieder ins schöne Wetter und unseren im September neu erworbenen Pössl Kastenwagen ausprobieren.
Nachdem in Italien fast alle Campingplätze ab dem 01.11.2017 geschlossen haben, wollten wir uns frei bewegen auf Stell- oder Parkplätzen. Nachdem sich der Wohnmobilfahrende Italiener sowieso lieber dort aufhält, gibt es in dessen Heimatland ein riesen Angebot von solchen Stellplätzen.
Tag 1 – Ankunft in Riva del Garda
Was uns bereits auf den Anreise auffiel war die Masse an Wohnmobilen und Wohnwägen die Richtung Süden aufbrachen. Immerhin sollten wirklich nach unseren Recherchen fast alle Campingplätze rund um den Gardasee geschlossen sein.
Das Highlight ist die Anfahrt von oben an den See in Richtung Riva. Der Blick von oben auf den See, der friedlich in seinem Bett liegt 🙂 Wunderschön – „DAS LAND IN DEM DIE ZITRONEN BLÜHEN“ so Goethe.

Unser erster Stopp sollte Riva del Garda sein. Nach etwas suchen fanden wir auch den Stellplatz:
Stellplatz Riva, Via Brione, 38066 Riva del Garda
Maximaler Aufenthalt 2 Tage – pro Nacht 12 Euro
WC Benutzung 1 € und Duschen 3 €
Es handelt sich um einen mit Schranke geschlossenen Parkplatz für ca. 40 Wohnmobile. Am Platz befindet sich eine Ver- und Entsorgungsstation, ein kleiner Kiosk mit Fußballplatz und Spielplatz für die Kids.
Die Innenstadt sowie der Strand sind gut zu Fuß erreichbar.
Zu unserem erstaunen war der Platz bis auf den letzten Stellplatz gefüllt, so das an der Schranke bereits einen Stunde nach unserer Ankunft schon gewartet wurde, bis das nächste Wohnmobil ausfährt.
Wir haben uns den Tag Zeit genommen um dieses Biker Paradies zu erkunden. Leider hatten wir, da nicht so viel Zeit war die Fahrrad-Befestigung anzubringen, keine Mountainbikes dabei. Echt Schade. Wir werden wieder kommen 🙂
Tag 2 Peschiera del Garda
Als wir am nächsten Tag weiter fuhren, haben wir uns extra viel Zeit eingeplant um am See entlang zu fahren, zu unserem erstaunen, geht dies außerhalb der Saison ohne Stau oder Verzögerungen.
Nach einem kleinen Stopp in Garda auf dem Antikmarkt, kamen wir im wunderschönen Peschiera del Garda an. Ein wirklich reizender Ort mit sehr viel italienischer Lebensfreude. Hier war wirklich das pure italienische Leben. Ohne viel Touristen 🙂
Wir steuerten erstmal den Wohnmobilhafen an:
Area Camper Peschiera d.G., Via Milano 43, 37019 Peschiera del Garda
Maximaler Aufenthalt (unbekannt) – Kosten pro Nacht 18 € inkl Strom und Toilette
Der gekieste Stellplatz liegt zwischen Straße und Eisenbahnlinie, diese ist nur mit einem grünen Sichtschutz vom Stellplatz getrennt – also nicht ganz nach hinten stellen. Sonst ein sehr gepflegter Platz. Die Innenstadt sowie der Strand sind gut per Fuß erreichbar.
Eine kostenlose Entsorgungsstation sowie Frischwasser ist vorhanden.
Die Benutzung der Toiletten-Container ist kostenlos, Duschen kostet 3 €. Obwohl das Wasser so lange lief, dass sich beide Kinder zusammen für 3 € Duschen konnten.
Angeblich ist der Platz nur für 80 Reisemobile mit einer Länge von bis zu 7 Metern ausgelegt, aber nachdem schon in der Nachsaison gut voll war, denke ich das in der Hochsaison weit mehr Übernachtungsgäste sich dort befinden werden. Dann werden auch wohl die Toiletten Container an Ihre Grenze kommen.
Wir machten einen Tag länger als ursprünglich geplant Peschiera unsicher, denn den Markttag wollten wir noch mitnehmen.
Tag 4 Verona
Langsam entfernen wir uns immer weiter vom Gardasee, erstaunlich ist, wie schnell man in Verona ankommt, das ist wirklich ein Katzensprung. Es wird Zeit für etwas Kultur, für Verona, nach einem Abstecher in einem italienischen Einkaufszentrum, der dank der beiden Mädchen und der italienischen Mode etwas länger dauerte, kommen wir gegen Abends auf dem Stellplatz in Verona an.
Area Comunale Porta Palio, Via Gianattilio Dalla Bona, 37100 Verona, Italien
Mindestaufenthalt: unbegrenzt – Kosten pro Nacht 10 €
Der umfunktionierte Parkplatz ist für ca 40 Reisemobile ausgelegt und bietet auch eine kostenlose Ver- und Entsorgung sowie Frischwasser.
Zu Fuß in das Zentrum sind es ca. 1 km wobei eine Bushaltestelle sich auch direkt in der Nähe befindet. Durch das Stadttor „Porta Nouva“ kann man ideal in die Innenstadt laufen.
Wir haben etwas Sightseeing gemacht. Wobei ich sagen muss, dass ich von dem Haus von Shakespeares „Romeo & Julia“ sehr enttäuscht war. Was habe ich mich auf das Haus meiner Namensgeberin gefreut – romantisch sollte es sein. Stattdessen touristisch total aufgeblasen mit Kaugummis, Pfalstern und Binden an die Wand geklebt aller „i was here“ total verschandelt und der Balkon wegen Renovierungsarbeiten verhüllt. Ein totaler Reinfall.
Verona an sich ist einen wirklich schöne italienische Stadt mit einem sehenswertem Arena, welches wir leider mit unserem Hund nicht besuchen durften. Und einem wunderschönen Centro Storico (Altstadt), alles uns etwas touristisch zu arg aufgeblasen, aber man sollte es gesehen haben. Ein weiteres Mal wurde uns die Angst der Bevölkerung durch terrorfeste Barrikaden und das italienische Militär am Vorplatz des Freilichtopernhauses bewusst. Ich finde eher die Situation beängstigend als die Angst vor dem Terror.
Nach einem langen Tag und müden Beinen wollten wir nun endlich ans Meer…
Tag 5 Sottomarina
Endlich am Meer. Eigentlich sollte es Chioggia werden. Aber da die Stadt „klein Venedig“ sehr eng und gut besucht war, haben wir keine Parkmöglichkeit für unseren Pössl gefunden.
Der Stellplatz war schnell gefunden:
Area Camper 2 Palme,Lungomare Adriatico 400, 30015 Chioggia
Mindestaufenthalt (nichts bekannt) – Kosten pro Nacht 15 € Nebensaison (Saison 20€)
Der Platz ist wirklich sauber, gekiest, die einzelnen Parzellen gekennzeichnet mit Strom, Frischwasser, Ver- und Endsorgung. Im kostenlosen WC Container ist das Duschen kostenpflichtig mit 1€ für 3 Minuten.
Außer uns waren eine Handvoll Camper auf dem Stellplatz, welcher vom in Italien so beliebten grünen Sichtschutz umzäunt ist.
Also Sottomarina/Chioggia an Halloween – ein Badeort. Völlig ausgestorben! Wir waren völlig alleine – dann eben Gruselgeschichten statt Süßes oder Saures – mir sollte es Recht sein.
Die Menge der Strandbäder, Lokale, Hotels, Stell- und Campingplätzen zeigt auf, was hier im Sommer los sein muss. Im Winter hingegen – ausgestorben. Ich bin kein großer Strandbad Fan, da kommt man so schlecht an den Strand, aber einige Meter vom Stellplatz ging ein schmaler Weg an den Strand. Dieser war, bis auf einige Spaziergänger leer und die Buden verrammelt. Wunderschön 🙂
Wir genießen unseren Strandtag, es scheint die Sonne und wir ziehen sogar unsere Pullover aus – es ist immerhin November!!!
Am Abend, bzw späten Nachmittag, es wird ja immer sehr schnell Dunkel, geht es weiter in die Hauptsadt der Lagune: Venedig.
TAG 6 VENEDIG
Wir kommen spät in Venedig an, der übliche italienische Feierabendverkehr hat uns etwas aufgehalten. Der Stellplatz ist schnell gefunden:
Caravan Park San Guiliano, Via San Giuliano, 1, 30174 Venezia, Italien
Link zum Park San Guiliano Caravon Park Venedig
maximale Aufenthaltsdauer: nicht bekannt, Platz pro 24 Std.: 18 € (Strom pro Nacht 4€)
Der Stellplatz befindet sich am Stadtpark San Guiliano, dem größten Stadtpark Europas. Er ist Ausgestattet mit einem WC Container, Ver- und Entsorgung, Duschen und Strom (4€ pro Nacht). Laut Betreiber ist der Platz für 50 Wohnmobile ausgelegt, denke aber auch hier, das in der Hauptsaison mehr zu finden sind.
Die Ein- und Ausfahrt erfolgt über Schranke und man zahlt das Ticket immer auf 24 Std., sollte man den Platz mit Ticket 24Std und 1 MInuten danach verlassen, ist der komplette Tagessatz fällig. Dies wurde vom Parkwächter, welche fließend Deutsch, Englisch und Französisch spricht aber freundlich bereits bei der Einfahrt erklärt.
In 5 Minuten ist per Fuß Bus und Bahn zu erreichen, die Bus/Bahn Tickets gibt es an der Rezeption (3 € pro Person hin & zurück) des Stellplatzes oder direkt beim Einstieg in Bus oder Bahn, allerdings ist es direkt beim Schaffner teurer.
Die Einfahrt nach Venedig ist wieder vom italienischen Militär abgeriegelt, was wie immer Sicherheit vermitteln soll. Vor Ort haben wir uns ein Tagesticket für die Vaporettos gekauft, Kosten 20 € pro Person, dafür ist der Hund umsonst 🙂
Mit den Vaporettos ist man in Venedig flexibel und beweglich. Das sind quasi die Bus Boote. In der Nachsaison konnte man gut an der Rehling stehen, aber in der Hauptsaison wohl keine angenehme Geschichte.
Wieder haben wir ein kindergerechtes Sightseeing in Venedig gemacht und sind Abends, 23 Stunden nach Einfahrt, weiter zum nächsten Standort gefahren. Wir wollten nach all den Menschen wieder Ruhe und Meer.
TAG 7 Bibione
Am Abend sind wir in Bibione angekommen. Seitdem wir Campen sind wir mindestens einmal im Jahr in Bibione, wenn auch nur für 2 Tage. Schon immer war es ein Traum Bibione außerhalb der Saison zu besuchen. Also nix wie hin.
Ein freier Parkplatz war schnell gefunden:
Parkplatz Piazzale Zenith, 30028 Bibione, Venedig, Italien
Kostet Nix – öffentlicher Parkplatz
Frisches Wasser und Toiletten gibt’s an der nicht zugeschlossenen Strandtoilette. Wir sind fast alleine. Bibione scheint wirklich wie eine Geisterstadt zu sein, in manchen Häusern, Hotels brennt ein Licht, als wenn da der Wachmann sitzen würde. Ansonsten Ruhe und Stille. Kaum zu glauben, das hier im Jahr 6 Millionen Menschen Urlaub machen.

Wir machen einen schönen Strandtag, laufen durch die geschlossene Fußgängerzone und kaufen im einzigen geöffneten Winner Supermarkt ein.
Am nächsten Tag werden wir uns mit einem Zwischenstopp in Bad Reichenhall und Erding nach Hause fahren… Wir hatten den idealen Urlaub aus Kombination Mehr, Sightseeing und Ruhe.